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Schon wieder: In Indonesien brennt Wald ...Stichwörter: Raubbau Waldzerstörung Waldbrand Smog Indonesien

Singapur - das autoritäre Steuerparadies für umweltzerstörende asiatische Papier- und Palmölkonzerne - verklagt umweltzerstörende asiatische Papier- und Palmölkonzerne, weil sie Regenwald abholzen und niederbrennen. Diese Realsatire haben wir uns nicht ausgedacht, sie spielt sich so derzeit tatsächlich ab.

Singapur und Teile Malaysias liegen momentan unter einer Smogdecke, die das Leben massiv beeinträchtigt. Die Regierung hat die Bevölkerung aufgerufen, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen oder, alternativ, Atemschutzmasken zu tragen. Laut offizieller Angaben mussten sich schon zehntausende Menschen in der Region wegen Atembeschwerden behandeln lassen. Sowohl in Malaysia und Singapur als auch in indonesien selbst mussten wegen der Smogbelastung in den letzten Wochen Schulen geschlossen bleiben (siehe: Smogalarm wegen Brandrodung).

Weil es so nicht weitergehen kann und soll, hat Singapurs Umweltbehörde nun fünf indonesische Unternehmen nach dem - 2014 in Kraft getretenen - Transboundary Haze Pollution Act auf Schadensersatz für die Luftverschmutzung verklagt. Den Unternehmen drohen Strafzahlungen von über einer Million US-Dollar. Darüber hinaus fordert Singapur von Indonesien Maßnahmen gegen illegale Waldbrände zu ergreifen. Zumal es sich nicht um ein natürliches Ereignis handelt, sondern ein "von Menschen herbeigeführtes Ereignis, das nicht hingenommen werden kann. Es hat massive negative Auswirkungen auf die Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft unserer Region", sagt Singapurs Umweltminister Vivian Balakrishnan. Und immerhin, die indonesischen Behörden ermitteln bereits gegen über einhundert Firmen wegen des Verdachts Wald illegal abzubrennen und so Platz für Ölpalm- und Papierplantagen zu schaffen (siehe: Singapore takes legal action against 5 Indonesian companies over haze).

Wäre die Situation um die Wälder Indonesiens und der betroffenen Menschen nicht so ernst, ließe sich die Absurdität der Ereignisse noch weiter steigern.

Weil es indonesischen Politikern nicht gefällt, von Singapur auf die Luftverschmutzung und die Zerstörung seiner Wälder hingewiesen zu werden, hat Vizepräsident Jussuf Kalla Singapur und Malaysia dazu aufgefordert, ihnen dankbar zu sein, dass sie elf Monate im Jahr frische Luft aus Indonesien bekommen (siehe: Jusuf Kalla: “For 11 months, they enjoyed nice air from Indonesia and they never thanked us”). Und selbstverständlich ist man in Singapur dankbar und hat entsprechend gleich eine Internetseite geschaltet, über die sich die Menschen schnell und einfach bei Indonesien bedanken können (siehe: Thank You Indonesia for 11 months of clean air!).

Ach ja, der Höhepunkt des Ganzen kommt natürlich zum Schluß: Einer der fünf Konzerne, der von Singapur verklagt wird, ist das neue Vorzeigeunternehmen der schönen Versprechen. Der größte Zellstoff- und Papierhersteller der Welt - Asia Pulp and Paper (APP) - hat sich 2013, nachdem er Millionen Hektar Wald in Indonesien vernichtet hatte, zu dem Versprechen durchgerungen, ab 2015 die Umwandlung natürlicher Wälder für die Produktion zu stoppen (siehe: APP: Sustainability). Aber vielleicht haben sie ja jetzt auch etwas anderes gefunden, was nur ähnlich gut brennt wie Wald...

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